FAQ – Anfängerkurs Kinder

eingetragen in: Anfänger Kinder 5-12 J.

Einleitung:

Einige Anliegen, Bedenken, oder Einschätzungen zu den eigenen Kindern begleiten die Eltern vor einer Kursbuchung. Ebenso manche Fragen zum Kursinhalt. Auf einige dieser Fragen und Anliegen, basierend auf der Häufigkeit der jeweiligen Fragestellung, wollen wir hier eingehen:

Wir schwimmen in Gänserndorf von Beginn an im großen Becken, in dem man nicht stehen kann. Zudem ist die Kursdauer sehr knapp bemessen, für eine ausführliche "Wassergewöhnung" (bedeutet: 1-2 Einheiten "nur" Eingewöhnung) ist keine Zeit. Ist Ihr Kind ämgstlich/vorsichtig, sollten Sie in jedem Fall vorher privat das Regionalbad besuchen, den Kindern den Schwimmlernort zeigen, im besten Fall auch mal mit Schwimmhilfen ins große Becken gehen. Mit Kinderaugen sieht so eine große Schwimmhalle ja doch gleich viel größer aus.

Die SchwimmlehrerInnen sind jedenfalls angewiesen auf Ängste und Defizite Rücksicht zu nehmen und immer wieder zur Teilnahme einzuladen. Für die Motivation der Kinder zur aktiven Teilnahme sind allerdings die Eltern, bzw. die erw. Bezugspersonen verantwortlich. Den SchwimmlehrerInnen ist es nicht möglich und auch untersagt, Kinder zur Teilnahme zu überreden oder Widerstand der Kinder, welcher Art auch immer, grundsätzlich zu ignorieren.

Kinder müssen bei uns nicht tauchen. Wir können aber nicht garantieren, dass das Gesicht/der Kopf nicht nass wird. Hineinspringen ist ein wesentlicher Bestandteil des Kurses - wir möchten die Kinder auch dahin schulen, bei einem Fall ins Wasser nicht in Panik zu geraten, sondern sich orientieren zu können und sicher an den Rand/Land schwimmen können. Wir zwingen Kinder aber nicht zum Hineinspringen - wir önnen dieses Lehrziel aber dann nur bedingt erreichen.

Generell haben wir immer wieder Kinder, die aus die den Kopf nicht ins Wasser geben, sich nicht bespritzen lassen wollen, oft erfinderisch darin sind, den Kopf in jeder Phase des Schwimmens trocken zu halten. Oftmals klären wir dann ab, ob es sich beim Duschen auch so verhält, oder ob sie in der eigenen Badewanne mutiger sind. Haben Sie das ausprobiert?

Oftmals gibt es aber auch Erfolg, wenn man eine Tauchermaske mit Nasenschutz (nicht Schwimmbrille) anbietet, allerdings nur für Tauchübungen.

„Mein Kind soll richtig schwimmen lernen!“ Zu Recht ein von Ihnen gewünschtes „Überlebensziel“ für Ihre Kind(er). Was verstehen Sie, was verstehen wir unter „RICHTIG SCHWIMMEN LERNEN“?

Wie haben Sie es gelernt? So wie wir? Unsere Eltern haben es uns selbst beigebracht. Uns mehr oder weniger kreativ die „Frosch-Beine“ gezeigt. „Brustschwimmen“ schien die erste Art des „richtig Schwimmens“ zu sein.

„Danke“ sagen wir als Schwimmschulbetreiber dazu! Danke für volle Auftragsbücher! Denn rund 95% aller Erwachsenen, die sich über Wasser halten können, schwimmen schlichtweg falsch und wenden sich an uns, wenn Sie später an Ihre Grenzen kommen. Weil sie etwa vom Arzt Schwimmen als Ausgleichssport empfohlen bekommen haben, oder sich bei einem Triathlon beweisen wollen.

Wie schwimmen Sie? Im Bruststil? Richtig? Überprüfen Sie: ziehen Sie bei den Fuß Tempi die Knie primär Richtung Bauch, oder die Fersen Richtung Gesäß? Zweiteres ist richtig.

Warum lernen Ihre Kinder bei uns zuerst „Brustarme“ und „Kraulbeine“?

Um Fehlentwicklungen und Fehlkonditionierungen wie bei uns zu vermeiden. Das erklären wir hier mit einer Kurzfassung der aktuellen Fakten und Lehrmeinungen genauer:

  • Schwimmen lernt sich, ob der motorischen Entwicklung am besten ab 5 Jahren. Eine Faustregel besagt, sobald das Kind ohne Stützräder sicher Fahrrad fahren kann, ist es auch bereit, bewusst Schwimmen zu erlernen. Wassergewöhnung und Vorübungen sind durchaus schon früher möglich.
  • Die optimale Schwimmart für die motorische Entwicklung ab etwa 5 Jahren ist ein Schwimmstil mit „Wechselschlag“, etwa Kraulbeinen. Dazu sind „Brustarme“ eine gute Ergänzung. Für diesen Schwimmstil ist auch die richtige (bewusste) Atmung noch nicht so wichtig (auch wenn wir diese in Ansätzen schon üben). Zudem ermöglicht es das Fortbewegen im Wasser in Brust- und Rückenlage sehr leicht. Und - es ist die optimale Basis für alle weiteren Schwimmstile.
  • Gleichzeit erlerne wir auch von Beginn an das Rückenschwimmen, auch ohne Arme. Ein Kinderspiel für Kinder, wenn sie von beginn an darin geübt sind.
  • Das Brustschwimmen! Auch wenn wir es selbst früher als „Erstschwimmen“ gelernt haben - richtiges Brustschwimmen ist ein sehr schwieriger Bewegungsablauf! Bewusst im richtigen Moment ein- und ausatmen, Arme und Beine nicht gleichzeitig bewegen, Fersen zum Po nicht zum Knie, zuerst die Beinenden auseinander und dann erst die Knie, Gleitphase ausnützen, …
  • Die Verarbeitung und richtige Umsetzung dieser Bewegungsvorgaben erfordert eine motorische Entwicklung, die frühestens ab der „Schulreife“ - unserer Erfahrung nach eher ab dem 8. Lebensjahr erreicht wird. Die Fachliteratur geht überhaupt von einem optimalen Alter ab 10 Jahren aus.

Denn - um die Brustschwimmbewegungen richtig zu lernen und durchzuführen, ist eine stete Eigen- (besser auch Fremd-)kontrolle der Tätigkeitsmuster notwendig.

Und darin liegt auch für uns „Falschschwimmer“ die Ursache unserer Fehlentwicklung. Nicht nur, dass „unsere Schwimmlehrer“ ob der richtigen Bewegung uninformiert waren. Sobald wir die Beine „irgendwie froschartig“ bewegen konnten und vorwärts kamen, ließ man uns so weiter machen. Das wiederum ergab, dass wir unsere „schlampiges“ Brustschwimmen, vor allem mit den Füßen, konditioniert haben - es einfach gewohnt wurden und „falsch“ automatisiert haben.

Sie teilen sicher unsere Erfahrungen, dass fest eingelernte und verankerte Bewegungsabläufe später nur mehr sehr schwer umzulernen sind.

Genau das wollen wir auch Ihren Kindern ersparen. Selbst wenn wir talentierten Kindern vielleicht schon früher das richtige Brustschwimmen lehren könnten - die Schwierigkeit bleibt die stete Kontrolle und Korrektur der Bewegungen bis zum richtigen Stil. Das dauert je länger, umso jünger die Kinder sind. Im Rahmen eines Kinderschwimmkurses mit durchschnittlicher Laufdauer nicht seriös machbar.

Auch deshalb versuchen wir in unseren Kursen Kinder, die schon zuvor „Froschtempi“ in Eigenregie gelernt haben, zu Kraulbeinen zu motivieren, um eine Unterbrechung der Bewegungskonditionierung zu erreichen und ein späteres, leichteres „richtig Lernen“ zu unterstützen.

Sie kennen Kinder in Ihrem Bekanntenkreis, die aber schon Brustschwimmen in deren Schwimmschule gelernt haben? Wir auch. Leider gibt es noch immer KollegInnen, die Brustschwimmen auch bei jungen Kindern unterrichten. Teils aus Unwissenheit, teils um „unseren Erfahrungen zu richtigem Schwimmen“ gerecht zu werden.

Lassen Sie sich davon nicht verunsichern. Auch bei diesen Mitbewerbern haben Kinder keine anderen motorischen Grundvoraussetzungen und eine entsprechend hohe Fehleranfälligkeit. Oftmals dürfen wir dann wenige Jahre später, etwa bei Vorbereitungen auf die Aufnahmeprüfung in eine Sportschule, gemeinsam mit den Kindern mit viel Anstrengung am „Umlernen“ arbeiten.

Zudem - zahlreiche aktuelle SpitzensportschwimmerInnen - etwa aus den USA haben schon vor mehr als 10 Jahren nach diesen Grundlagen das Schwimmen erlernt. Europäische Sporthochschulen haben die von uns beschriebene Methodik nun ebenfalls verankert und bilden entsprechend aus.

Danke daher auch für Ihr Vertrauen, dass Sie in uns und unsere ausgebildeten TrainerInnen setzen. Sie haben zu Recht Anspruch darauf, dass wir Ihr Kind nach den aktuellsten und fundiertesten Grundlagen der Schwimmausbildung und des Schwimmtrainings betreuen.